JLT 2007: Hessen unter den Möglichkeiten geblieben
Beim Jugendländerturnier am 13./14. Oktober in Berlin belegte die hessische Jugendauswahl den 6. Platz.Der alljährliche Leistungsvergleich zwischen den Auswahlmannschaften der Landesverbände fand erstmals auf dem Maifeld am Berliner Olympiastadion statt. Auf vier Spielfeldern kämpften 12 Mannschaften um den Turniersieg. Neu war dabei eine Aufstiegsrunde für vier Mannschaften, die bisher nicht am traditionellen 8er Turnier teilgenommen hatten.
Am ersten Spieltag traf die hessische Jugendauswahl Hessen Pride zuerst auf Sachsen. Diese erwiesen sich als erwartet unbequemer Gegner. In der ersten Halbzeit zeigte sich nur die Defense dem Gegner gewachsen. Gleich der erste Drive wurde durch eine Interception von D. Nolde beendet. Doch im Angriff klappte am Anfang gar nichts. So blieb es beim 0:0 zur Pause. Nach der Halbzeit kam mehr Schwung ins Spiel. Mit einem langen Drive kämpfte sich die hessische Offense nach vorne. Nach 13 Spielzügen brachte ein 2 Yard Lauf von R. Payne die ersten Punkte auf die Anzeigetafel. Der Extrapunkt klappte auch und Hessen führte 7:0. Die Sachsen stemmten sich gegen die Niederlage. Ein paar gute Läufe und ein langer Pass brachten sie bis an die hessische Endzone. Die letzten Meter legte der Quarterback selber mit einem Lauf zum 7:7 Ausgleich zurück. Beim Jugendländerturnier in Berlin ist die Grenze zwischen Erfolg und Niederlage sehr schmal und oft entscheidet ein guter Spielzug. Einen solchen zauberte das Kickoff Return Team von Hessen aus dem Hut, denn den anschließenden Kickoff trug S. Biolik über 92 Yards zum 14:7 Endstand zurück.
Im zweiten Spiel standen sich Hessen Pride und die Baden-Württemberg Lions gegenüber. Nur der Sieger hatte noch Chancen auf das Finale. Während man eben noch von den Special Teams profitierte, so musste man jetzt mit ansehen, wie die Lions den Eröffnungs-Kickoff direkt zur 7:0 Führung zurücktrugen. Es kam noch schlimmer. Mit dem zweiten Drive kämpften sich die Lions über den ganzen Platz. Während des gesamten Spiels konnten die Lions zwar keinen Pass anbringen, aber zwei explosive Running Backs folgten den guten Blocks und erzielten immer wieder Raumgewinn. Am Ende stand die 14:0 Führung für die Lions. Nun erwachte der Angriff von Hessen Pride. Ein Halfback-Pass von R. Payne auf C. Wuerz verkürzte zum 14:6. Der Versuch auf zwei Punkte zu gehen misslang. Doch die Hessen waren zurück. Nach der Pause erhielten sie sofort den Ball. Am nächsten Touchdown-Pass war erneut R. Payne beteiligt. Jedoch passte der Running Back diesmal nicht, sondern fing einen Screen Pass von Quarterback M. Markgraf, umkurvte seine Gegner und trug den Ball zum 14:12 in die Endzone. Diesmal klappte die Conversion zum 14:14. Die Baden-Württemberg Lions zeigten sich davon unberührt. Sie überquerten erneut den ganzen Platz zur 21:14 Führung. Dabei ließen sie nur wenig Zeit auf der Uhr. Die hessische Offense musste volles Risiko spielen. Obwohl Quarterback M. Markgraf in dem Spiel 7 von 9 Pässen für 177 Yards anbrachte und die Running Backs von Hessen Pride zusammen fast 100 Yards erzielten, wurde der Angriff letztendlich gestoppt. Das große Problem der Hessen waren im ganzen Turnier die vielen unnötigen Strafen. Unkonzentrierte und undisziplinierte Aktionen machten den Erfolg der guten Football-Aktionen immer wieder zunichte. Wie ein roter Faden zog sich das Problem durch das ganze Turnier. Im letzen Gruppenspiel gegen Berlin-Brandenburg brauchte Hessen einen Sieg, um in das Spiel um Platz drei einzuziehen. Berlin hatte wie Hessen einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto, aber das bessere Touchdown-Verhältnis.
Vom ersten Spielzug an begann Hessen stark. Schnell ging man durch einen R. Pane Lauf mit 7:0 in Führung. Die Defense blitzte viel und zerstörte das Pass-Spiel der Berliner mit fünf Sacks. Doch nach der Halbzeit verfiel Hessen wieder in die alte Unart. Mit Strafen machten sie sich das Leben schwerer als notwendig. Die Berliner, unterstützt durch die zahlreichen Flaggen, kämpften sich heran. Zweimal konnten die Defense der Hessen den Ball nicht festhalten. Berlin blieb am Ball. Am Ende erzielte der Quarterback mit einem Lauf über wenige Zentimeter den Ausgleich. Hessen Pride gab nicht auf. Letztendlich war man dichter am Sieg als Berlin. Aber ein langes verschossenes Fieldgoal und die auslaufende Uhr verhinderten den Erfolg.
Im Spiel um Platz fünf traf man wie im Vorjahr auf Hamburg HamJam. Letztes Jahr spielten beide Teams noch um Platz drei. Schnell lag man zurück. Hamburg nutze mit zwei Spielzügen die gute Fieldposition nach einem Fumble zur 6:0 Führung. Doch Hessen zeigte in dieser Phase, dass sie Football spielen können. Die Jungs um Quarterback M. Markgraf konterten direkt. Running Back R. Payne machte ein gutes Spiel und nutzte immer wieder die Blocks der Offensive Line. Aus 20 Yards erzielte R. Payne die 7:6 Führung für Hessen. Damit nicht genug. Hessen setzte nach. Quarterback M. Markgraff hielt dem Druck der ständig blitzenden Defense stand. Mit dem heranstürmenden Linebacker im Blickfeld passte er über 27 Yards zu C. Wuertz. 14:6 für Hessen. Aber nachdem Hamburg wieder zum 14:14 ausgleichen konnte, verlor Hessen die Linie im Spiel. Zwei Touchdowns für Hamburg in den letzten zwei Minuten vor der Halbzeit nach einem Fumble und einem Sack beim Puntversuch sorgten für einen deutlichen 14:28 Halbzeitstand. Als Hamburg nach der Pause auch noch den Ball bekam und diesen erfolgreich bewegen konnte, wurde das Spiel immer zerfahrener. Die Emotionen kochten unnötig hoch. Während Hamburg den Vorsprung weiter ausbaute, bewegte sich der Hessen Pride Angriff mehr rückwärts als vorwärts. Erst gegen Ende des Spiels besann sich Hessen wieder auf Football und konnte mit zwei Touchdowns durch R. Payne bei auslaufender Uhr auf 42:28 verkürzen.
Hessen Pride 2007 wurde weit unter den Möglichkeiten geschlagen. Es wäre mehr drin gewesen als nur ein sechster Platz meinte ein enttäuschter Pressesprecher Andreas Gebek. Wir haben uns selber um den verdienten Lohn gebracht. Allerdings haben wir nur sehr wenige Seniors im Team, so dass im nächsten Jahr viele Spieler wieder mit dabei sein können. Mit mehr Disziplin und weniger Fehlern kann auf jedem Fall mehr drin sein als dieses Jahr.